Abstract
Die mechanische WiderstandsfÄhigkeit der distalen Radius- und Ulnaepiphysenfuge gegen ScherkrÄfte wurde unter besonderer Beachtung der Periostleistung bei 72 Kaninchen im Alter von vier, acht, zwölf und 16 Wochen getestet. Zu diesem Zweck wurden bei jedem Tier jeweils an einer ExtremitÄt die Weichteile bis auf das Periost abprÄpariert; auf der kontralateralen Seite wurde zusÄtzlich im Bereich der Epiphysenfuge das Periost entfernt. Die Festigkeit des Epiphysenfugenknorpels nimmt mit dem Alter stetig zu. Ein auf hormonelle Umstellung zurückzuführender Abfall der Resistenz vor und wÄhrend der PubertÄt wurde nicht beobachtet. Die StabilitÄt des epimetaphysÄren überganges wird in jeder Altersgruppe durch das Periost betrÄchtlich erhöht, und zwar bei jüngeren Tieren ausgeprÄgter als bei Älteren Tieren. Das biomechanische Verhalten des Periosts wird auf das Prinzip eines elastischen Schlauches zurückgeführt: Die proximalen und distalen Epiphysenfugen werden durch das fibröse Periost, welches zwischen diesen ausgespannt und fest im Bereich des perichondralen Ringes beider Epiphysenfugen verankert ist, auf den Metaphysen gehalten. Der durch das Periost gleichmÄ\ig ausgeübte Tonus, der auch an der Regulierung des LÄngenwachstums beteiligt ist, erhöht entscheidend den Widerstand der Epiphysenfuge gegen ScherkrÄfte. Der beschriebene altersentsprechende Einflu\ des Periosts auf die IntegritÄt der Epiphysenfuge manifestiert sich nach experimentellen Epiphysiolysen in zwei verschiedenen Verletzungstypen: In AbhÄngigkeit von dem Vorhandensein oder Fehlen des Periosts kommt es zu einem unterschiedlichen Auftreten von Epiphysiolysen des Typs I und II nach Salter und Harris.
Translated title of the contribution | Biomechanical importance of the periost for the epiphyseal cartilage |
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Original language | German |
Pages (from-to) | 165-173 |
Number of pages | 9 |
Journal | Unfallchirurgie |
Volume | 15 |
Issue number | 4 |
DOIs | |
State | Published - Aug 1989 |